Collyridianism

Autor Andrea Di Mari (Super Administrator)

Updated at December 8th, 2024

Collyridianism war eine frühchristliche Häresie, die im 4. und 5. Jahrhundert kurzzeitig existierte und sich durch die Verehrung Marias, der Mutter Jesu, als Göttin auszeichnete. Der Name „Collyridianism“ leitet sich von den „Collyriden“ ab, kleinen brotähnlichen Kuchen, die Anhänger dieser Bewegung Maria als Opfergaben darbrachten.

Hauptlehren des Collyridianismus

Vergöttlichung Marias:

• Die Anhänger behandelten Maria nicht nur als hochverehrte Person, sondern als göttlich und brachten ihr Opfergaben dar.

• Diese Praxis überschritt die traditionelle Verehrung (Hyperdulie), die Maria von der Kirche zugewiesen wurde, und führte zur Anbetung (Latrie), die allein Gott vorbehalten ist.

Rituale und Opfer:

• Ein zentrales Element der collyridianischen Praxis war das Opfern von Brot oder Kuchen auf einem Altar, ähnlich wie heidnische Opferbräuche.

Einfluss heidnischer Religionen:

• Collyridianism vermischte christliche Überzeugungen mit heidnischen Vorstellungen, insbesondere mit der Anbetung von Muttergöttinnen, die in vielen antiken Kulturen verbreitet war (z. B. Isis oder Kybele).

Widerlegung durch die Kirche

Epiphanius von Salamis:

• Epiphanius, ein Kirchenvater des 4. Jahrhunderts, verurteilte den Collyridianismus in seinem Werk Panarion.

• Er betonte, dass Maria geehrt, aber nicht angebetet werden sollte, da Anbetung allein Gott vorbehalten ist:

„Lasst Maria in Ehre gehalten werden, aber der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sollen angebetet werden.“ (Panarion, 79).

Christliche Lehre über Maria:

• Maria wird als „Gottesmutter“ (Theotokos) verehrt, da sie die Mutter Jesu, des Sohnes Gottes, ist.

• Die Kirche hat jedoch stets darauf bestanden, dass Maria ein geschaffenes Wesen ist und nicht göttlich.

Biblische Widerlegung

1. Timotheus 2:5:

• „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.“

• Dies zeigt, dass Anbetung und Vermittlung allein Gott und Christus zustehen, nicht Maria.

Lukas 1:46–47:

• In Marias Lobgesang (Magnificat) sagt sie: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter.“

• Maria selbst erkennt ihre eigene menschliche Natur und ihre Abhängigkeit von Gott an.

Bedeutung in der Kirchengeschichte

Collyridianism ist ein Beispiel dafür, wie leicht eine übertriebene Verehrung in Häresie umschlagen kann, wenn sie nicht durch die richtige Lehre geleitet wird. Die Ablehnung des Collyridianismus durch die Kirche hat dazu beigetragen, eine klare Unterscheidung zwischen der Verehrung Marias (Hyperdulie) und der Anbetung Gottes (Latrie) aufrechtzuerhalten.

Durch die Verurteilung dieser Häresie bewahrte die Kirche die Balance zwischen der Anerkennung von Marias einzigartiger Rolle in der Heilsgeschichte und der Treue zur monotheistischen Anbetung Gottes.