Was bedeutet es, wenn die Bibel sagt: „Der Mann ist das Haupt der Frau“?

Autor Andrea Di Mari (Super Administrator)

Updated at January 1st, 2025

In seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb Paulus etwas, das heute oft als kontroverse Aussage angesehen wird, nämlich: „Der Mann ist das Haupt der Frau.“ Der vollständige Vers lautet:

Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus.“ (1. Kor. 11:3).

In der jüdischen und christlichen Kultur zur Zeit der Entstehung der Bibel gab es ein Konzept, das als „Bundesrepräsentation“ bekannt ist. Dies bedeutet, dass der Mann als Vertreter seiner Nachkommen gilt. Ein Beweis dafür findet sich in Hebräer 7:8-10:

Und hier nehmen sterbliche Menschen den Zehnten, dort aber einer, von dem bezeugt wird, dass er lebt. 9 Und sozusagen ist durch Abraham auch Levi, der den Zehnten empfängt, verzehntet worden; 10 denn er war noch in der Lende des Vaters, als Melchisedek ihm begegnete.“

Beachte, dass es heißt, Levi habe den Zehnten gezahlt, obwohl er noch in den Lenden seines Vaters Abraham war. Wie konnte er das tun? Durch Stellvertretung, da Abraham, sein entfernter „Vater“, ihn repräsentierte.

Ebenso sehen wir das Konzept der Bundesrepräsentation beim Sündenfall. Es war Eva, die zuerst sündigte. Doch die Sünde kam nicht durch Eva in die Welt, sondern durch Adam. In Römer 5:12 heißt es:

„Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“

Das liegt daran, dass Adam die Menschheit und die Schöpfung repräsentierte. Als Adam fiel, fielen wir alle. Deshalb heißt es: „In Adam sterben alle.“ (1. Kor. 15:22). Auch Römer 5:15 sagt:

„Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und das Geschenk in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus den Vielen reichlich zuteilgeworden.“

Nun zur Frau. Beachte erneut, dass es in 1. Mose 2:24 heißt:

„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“

Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, werden sie ein Fleisch. Es gibt eine Einheit zwischen ihnen. Doch es ist der Mann, der das Haupt der Familie ist, weshalb es heißt, der Mann sei das Haupt der Frau.

Einige könnten denken, dies sei ein kultureller Gedanke, der sich in die Bibel eingeschlichen hat. Doch Paulus macht deutlich, dass das Hauptsein mit der Schöpfungsordnung verbunden ist:

„Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. 9 Denn der Mann wurde auch nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10 Darum soll die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen.“ (1. Kor. 11:8-10).

Es war, weil Eva auf den Teufel hörte, dass das Thema von Ordnung und Hierarchie in der ehelichen Beziehung angesprochen und erklärt werden musste.

„Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen wird nach deinem Mann sein, er aber wird über dich herrschen.“ (1. Mose 3:16).

Dieses Hauptsein bedeutet nicht, die Oberhand zu haben, noch bedeutet es, dass eine Frau keine Rechte hat oder eine Bürgerin zweiter Klasse ist. Im Gegenteil, Gott gibt dem Ehemann sehr ernste Gebote:

„Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, 26 damit er sie heiligte, nachdem er sie gereinigt hatte durch das Wasserbad im Wort, 27 damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstelle, die nicht Flecken oder Runzeln oder etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.“ (Eph. 5:25-27).

Schließlich ist die Frage des Hauptseins eine Frage der Ordnung – nicht der Wertigkeit oder Wichtigkeit. Der Ehemann ist das Haupt der Ehefrau in der Familie, und er hat die Verantwortung, seine Familie zu einer engeren Beziehung mit dem Herrn zu führen. Gott wird ihn dafür zur Rechenschaft ziehen, an dem Tag, an dem all unsere Taten von Gott beurteilt werden.